Wilhelmsburg

Im Februar 2012 bin ich nach Wilhelmsburg gezogen. Nach über zehn Jahren im Stadtteil Ottensen, schöne, große und bezahlbare Altbauwohnung in ruhiger Lage und “Latte Macchiato-Mütter” inklusive. Das ist erklärungswürdig. Freiwillig nach Wilhelmsburg, jenen Stadtteil, in den so mancher Hamburger und so manche Hamburgerin noch nie seinen/ihren feinen Fuß gesetzt hat. Weil er doch so einen schlechten Ruf hat, und von der Autobahn sieht man nur die Hochhäuser von Kirchdorf-Süd.

In Wilhelmsburg wird aber auch Stadtlabor gespielt. Und Hamburg springt über die Elbe und hinterlässt einen Fußabdruck, den manche Wilhelmsburger gar nicht gerne sehen. Ich (und viele mit mir) freue mich dagegen, Teil der Bewegung zu sein.

Der letzte Fischladen hat vor kurzem zugemacht. Das letzte Kino wurde für ein paar Monate wieder aufgemacht. Und eine Behörde haben wir jetzt auch hier, sogar die für Stadtentwicklung und Umwelt. Es tut sich viel. Doch halt! Jetzt komme ich schon ins Schreiben über Wilhelmsburg. Dafür ist jetzt nicht die Zeit, jetzt ist Weltreise-Zeit. Zeit des Weggehens – und ich bin ziemlich sicher – auch Zeit des Wiederkommens. Und dann schreibe ich über Wilhelmsburg.